Übersetzungen vom Eigenen ins Fremde: Auseinandersetzungen und Aushandlungen im kulturellen Kontakt

Übersetzungen vom Eigenen ins Fremde: Auseinandersetzungen und Aushandlungen im kulturellen Kontakt

Organizer
Dr. Judith Becker / Andreas Heil / Sabine Hübner, Institut für Europäische Geschichte
Venue
Alte Universitätsstr. 19, Konferenzraum, 1. OG
Location
Mainz
Country
Germany
From - Until
03.09.2012 - 04.09.2012
Deadline
30.11.2011
By
Wiehl, Stefanie

Im verstärkten Maße haben kulturwissenschaftliche Disziplinen in den letzten Jahrzehnten ihren Blick auf die Erfahrungen von Europäern im direkten Kontakt mit Nicht-Europäern gerichtet. Dabei stellte diese Begegnung mit dem Fremden jene Reisenden, Händler, Kolonisatoren, Siedler oder Missionare auch vor die Aufgabe, die ihnen geläufigen Vorstellungen in das neue Umfeld und die neuen Lebensumstände zu übersetzen. Eine solche Übersetzung wird hier im Sinne der neueren kulturwissenschaftlichen Diskussion verstanden, die Übersetzung nicht allein sprachlich definiert, sondern umfassender, metaphorisch begreift und den Begriff verstärkt auch auf die Untersuchung der Transformationen von Handlungsmustern oder Vorstellungswelten in andere kulturelle Kontexte anwendet.

Übersetzungen als in diesem Sinne vielgestaltige Orte kultureller Auseinandersetzungen und Aushandlungen sollen im Rahmen eines Workshops am Institut für Europäische Geschichte, Mainz, untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen jene kulturellen Kontakte, die Europäer im nichteuropäischen Raum seit dem 18. Jahrhundert hatten. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf Texte, Praktiken als auch auf Personen als Repräsentationen/Repräsentatoren verschiedener Kulturen. Von besonderem Interesse sollen für den Workshop dabei Übertragungen der Vorstellungen vom Eigenen durch diese Europäer sein. Vorträge können sich dabei z.B. mit religiösen Aspekten, Gesellschaftsbildern oder politische Vorstellungen und Konzepten beschäftigen. Sie sollen/können u.a. danach fragen:

- Was und wie wird übersetzt? Was bleibt unübersetzt?

- Welche Umstände und Anlässe lassen Übersetzungen notwendig erscheinen?

- Wie verlaufen die Übersetzungsprozesse?

- Wie verorten sich die Übersetzenden selbst im Zuge des Übersetzungsprozesses neu?

- Wie reflektieren die Übersetzenden ihre eigene Übersetzungsleistung und das Ergebnis ihrer Übersetzungsbemühungen?

- Wie werden übersetzte Entwürfe des Eigenen vom nicht-europäischen Anderen aufgenommen? Wo stoßen angebotene Übersetzungen auf Widerstände?

Der Begriff der ‚Übersetzung‘ in seiner Mehrdeutigkeit bietet einen Bezugspunkt, an dem im Rahmen einer Tagung (missions-)geschichtliche, sprachwissenschaftliche, literaturwissenschaftliche und ethnologische Ansätze ins Gespräch kommen und voneinander profitieren können.

Der Workshop wird am 3./4.9.2012 am Institut für Europäische Geschichte, Mainz, stattfinden. Bewerbungen mit dem Arbeitstitel und einem kurzen Abstract (max. 300 Wörter) zum geplanten 30-minütigen Vortrag sowie einen tabellarischen Lebenslauf sind bis zum 30.11.2011 an heil@ieg-mainz.de zu übermitteln. Reise- und Unterkunftskosten werden übernommen.

Programm

Contact (announcement)

Andreas Heil

Alte Universitätsstr. 19
55116 Mainz
06131-1434079
06131-2116965

heil@ieg-mainz.de

http://www.ieg-mainz.de
Editors Information
Published on
08.11.2011
Contributor